Prolog
Vor der ersten Etappe war heute ein Prolog von 36 km länge mit 1119 Hm zu absolvieren - gestartet wurde in Abständen von 30 Sek.
Beim
Aufstehen am Morgen hatte ich ein etwas mulmiges Gefühl, weil ich nicht
so richtig wusste, was das heute werden würde. Da ich mich nach der
Salzkammergut Trophy muskulär zeimlich ausgelaugt fühlte und mir auch
vorher schon etwas die Spritzigkeit fehlte, hatte ich danach beschlossen
erstmal das Training auf kurze, eher regenerative Runden zurück zu
schrauben.
Nach dieser zweiwöchigen Pause fühlten sich die Beine,
auf der Fahrt zum Start, ziemlich komisch an - was allerdings nicht viel
zu bedeuten hat. Die Devise lautete, losfahren und schauen was
passiert. Was gut war - es ging gleich bergauf - und ich fand auch
ziemlich schnell meinen Rhythmus, konnte ordentlich Tempo machen ohne
auf der letzten Rille fahren zu müssen und kassierte auch schon am
ersten Anstieg einige Leute ein. Im weiteren Verlauf wechselten sich
dann flache Passagen, längere Anstiege und kurze Rampen ab. Zwei
Abfahrten waren ziemlich verblockt, die erste am steilsten Stück mit
großen Steinen gepflasert, so das man diesen Teil schieben musste. Alles
andere war gut fahrbar - auf breiten Wegen, teils mit Schotter, und
auch n paar Singletrails fehlten nicht. Das Profil lag mir ziemlich gut
und ich hatte auch die ganze Zeit über ordentlich Druck auf dem Pedal.
Nachdem
ich mit Pitt ne leckere Pizza essen war, entschlossen wir uns noch bei
der Siegerehrung vorbei zu schauen - und siehe da... ich war mal eben
zweiter geworden, mit nur 2 Minuten Rückstand. Bin mal gespannt wie es
weiter geht.
Morgen stehen 67 kmund ca. 2300Hm auf dem Programm...
1. Etappe
Schon
beim schreiben des letzten Rennberichts am gestrigen Abend begann es
stark zu regnen und es sollte auch die ganze Nacht nicht aufhören. Am
Morgen wurde daher von der Rennleitung beschlossen die Etappe von 67 km
auf 50 km zu verkürzen.
Am Start ging es dann auch gleich vollgas
los. Nach ca. 1 km folgte auf eine Rechtskurve ein schmaler, steiler,
ausgewaschener Schotteranstieg. Da sollte man weit vorn sein, um nich im
Stau fest zu stecken - Position ? 20 war da schon nicht so pralle und
so verlor ich gleich einige Meter, die ich dann, als ich den Stau
überwunden hatte wieder gut fahren musste. Schon ganzschön im roten
Bereich kam ich oben bis auf ca. 10 Sekunden ran, hatte aber keine Power
mehr die Lücke noch zu schließen. Im auf eine Abfahrt folgenen
Flachstück konnte ich dann zwei Fahrer einholen, die zurückgefallen
waren und mich in deren Windschatten etwas ausruhen, bis ich wieder mit
Druck fahren konnte und mit für Tempo sorgen. Einer der Beiden hatte
allerdings kurz darauf ein technisches Problem und daher war ich wieder
allein unterwegs. War kein Thema, denn der Motor drehte jetzt ordentlich
und gleich zu Beginn des zweiten langen Anstiegs kam die Spitzengruppe
wieder in Sichtweite. Zu dieser arbeitete ich mich nun stetig vor und
konnte sie auch noch vor der Kuppe einholen und überholen.
Es folgte ein Downhill, auf einer steilen mit Natursteinen gepflasterten Straße - sehr unangenehm zu fahren mit full speed.
Zwei
Gegner hatte ich noch vor mir. Den Belgier holte ich am nächsten
verblockten Uphill ein, da er meinte da hochfahren zu müssen - sehr
uneffizient - ich aber gleich abgestiegen und gelaufen bin.
Der
folgende wurzelige Singletrail war das Highleigt des Tages - es ging
tendentiel leicht runter und man konnte das Ding immer mit relativ hoher
Geschwindigkeit fahren, was mir mit meinem Hardtail sehr entgegen kam.
Ein
Streckenposten informierte mich schon einige Kilometer vorher, dass der
Führende 2 Minuten Vorsprung hätte - 'na dann ist die Geschichte wohl
für heute durch' dachte ich mir dort - nix da, gerade als ich am letzten
Anstieg mit meinem belgischen Mitstreiter darüber sprach, tauchte er,
mit ner Minute Vorsprung, wieder vor uns auf. Was auffiel war, dass er
ne viel zu dicke Mühle drauf hatte, sich bei jeder Kurbelumdrehung fast
die Beine abbrach und leichte Schlängellinien fuhr. Da war mir klar,
dass ich den noch kassieren musste. Ich informierte Robby, so heist der
Belgier, und machte Druck - die Beine waren eh gut heute - und so wurde
die Lücke immer kleiner - also eigentlich kleiner und größer, die zum
Polen immer kleiner und die zum Belgier, der jetzt seinerseits mit
Krampferscheinungen zu kämpfen hatte, wie er mir später im Ziel
erzählte, immer größer. Den Polen holte ich jedenfalls oben ein und
danach ging es nur noch runter. Ich versuchte zwar noch ihn los zu
werden, aber er hielt dagegen und setzte sich vorm Ziel an die Spitze.
Auf der Zielgeraden, die etwas tricky zu fahren war, wollte ich dann
keinen unnötigen Sturz riskieren und wurde erneut zweiter.
Fazit:
niemals aufgeben, keine Zeit verloren, Vorsprung auf alle hinter mir
ausgebaut und der Pole hat sich heute hoffentlich ordentlich einen in
Schuh gefahren, so dass ich ihn morgen vieleicht knacken kann...
...Wetter sieht auf jeden Fall vielversprechend aus.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen