15.06.2019 Schlosstriathlon Moritzburg



Meine erste Halbdistanz im Triathlon…1,9 km Schwimmen, 87 km Radfahren, 21 km Laufen
…normalerweise bin ich mittlerweile ziemlich entspannt, wenn es auf Wettkämpfe zugeht…am Vortag zu diesem war das etwas anders – ich war doch etwas aufgeregt - meine Vorbereitung war gut, die Form auch und dementsprechend hatte ich natürlich eine hohe Erwartung an mich selbst.

Nachdem ich am Samstagmorgen alles Equipment, zum Radfahren und Laufen, an meinem Platz, in der Wechselzone, verstaut hatte, ging ich gemütlich, mit den anderen Athleten zum Schwimmstart. Die Wassertemperatur lag bei 26 °C, was bedeutet das ohne Neoprenanzug geschwommen werden muss. Für viele ein Grund zu meckern…mir war’s egal, das Wetter war gut und die Atmosphäre, mit den vielen Zuschauern die sich bereits versammelt hatten, um uns auf die Reise zu schicken, einfach nur gigantisch.
>>Hier schon mal ein riesen Dankeschön und großes Lob an all Helfer und Zuschauer, die den ganzen Tag an der Strecke gestanden haben, um jeden Teilnehmer zu unterstützen und anzufeuern – ihr habt das echt toll gemacht und wie schon gesagt, die Atmosphäre, die ihr geschaffen habt, war einfach genial!!!<<
Schwimmen - 1,9 km
Der Countdown wurde runtergezählt und es ging los. Ich hatte mich schon vor dem Start in Richtung linkem Rand des Starterfeldes begeben, um dem größten Getümmel aus dem Weg zu gehen. Trotzdem bekam ich auf den ersten 300 Metern einige Arm- und Fußschläge ab, wobei mir auch einmal die Schwimmbrille heruntergerissen wurde. Das alles ist ganz normal - wohl die stressigste Phase im ganzen Wettkampf, in dessen weiteren Verlauf man eigentlich nur noch den Kampf gegen sich selber ausfechten muss - jedenfalls sortierte sich das Feld allmählich und ich mich auf die Außenbahn, wo ich mich nun darauf konzentrieren konnte meine Technik abzuspulen. Glücklicherweise bekam ich keine Krämpfe in den Waden und Fußsohlen - ein Problem das ich im Training schon häufig hatte…und so konnte ich die Schwimmstrecke in einer ordentlichen Zeit von 34:19 min hinter mich bringen.
Radfahren - 87 km (3 Runden, à 28,5 km)
Jetzt ging es aufs Rad…im Vergleich zu den erfahreneren Triathleten dauerte der Wechsel bei mir ewig! Da das Radfahren meine stärkste Disziplin ist und ich meinen Körper in dieser auch am besten einschätzen kann, gab ich gleich ordentlich Gas. In der ersten von drei Runden kassierte ich einen Konkurrenten nach dem anderen. Runde zwei lief vom Feeling her am besten, da hatte ich einen Schnitt von über 41 km/h…die kurzen Rampen und auch Kopfsteinpflasterpassagen waren ein Klacks. Erst in Rund drei begann es etwas Zäh zu werden…die ungewohnte Sitzposition auf der Zeitfahrmaschine und der ruppige Straßenbelag der kleinen Sträßchen, führten dazu, dass ich mich in der Zeitfahrposition nicht mehr 100%ig wohl fühlte und hin und wieder in den Unterlenker und Wiegetritt wechseln musste. Vor allem das letzte Drittel der Strecke, wo ordentlich Gegenwind drauf lag war es echt hart. Mit 2:10:34 und der 7.-besten Radzeit trotzdem ein super Ergebnis.
Laufen - 21 km (3 Runden, à 7 km)
Wechsel zum Laufen…wie vorher auch schon eine unterirdische Wechselzeit…der Schnitt liegt bei 2:00, ich benötige 3:30…Katastrophe!!
Wie schon gesagt war die letzte Radrunde ziemlich zäh…dadurch war dann auch der Übergang zum Laufen nich so einfach. Meine Beine waren müde…fühlten sich an wie Blei und es viel mir schwer - meine gewohnte Pace konnte ich nicht laufen. Hinzu kam noch das sich Seitenstechen ankündigte…daher lief ich mit erstmal mit reduziertem Tempo und konzentrierte ich mich darauf tief und ruhig zu Atmen…um dem erstmal bestmöglich entgegenzuwirken.
Hatte ich schon gesagt wie heiß es an dem Tag war? Ich glaube nicht…kein Wunder, auf dem Rad bemerkt man das Aufgrund des Fahrtwindes kaum. Es waren > 30 °C und die Sonne brannte gnadenlos vom Himmel. Es war fast unerträglich…ich nahm jedes Fleckchen Schatten mit. Die Verpflegungsstellen, von denen es pro Runde drei gab, waren gern gesehen…der Ablauf immer gleich…Station 1: ein Becher Wasser - trinken, Station 2: ein Becher Cola - trinken, Station 3: ein Stück Melone - essen, Station 4 ein Becher Wasser - in den Nacken schütten.
Zieleinlauf
Die ersten 10 km waren wirklich hart…ich hatte mit mir zu kämpfen vor allem, weil ich wusste, dass ich eigentlich schneller laufen kann, als ich es gerade tat. Als mich im ersten Drittel von Runde zwei dann Kontrahenten überholen konnte ich dem zunächst nichts entgegensetzen und musste sie ziehen lassen. Allerdings bemerkte ich etwas…die anderen waren schon ordentlich am Keuchen und Schnaufen – meine Atmung hingegen war ruhig und auch mein Schritt wurde inzwischen wieder etwas dynamischer. Eine Entscheidung musste getroffen werden…‘Welche Distanz zum Ziel schaffe ich mit einer hohen Pace, ohne zwischendrin zu kollabieren?‘…ich entschied mich die letzten 10 km nochmal ordentlich zu ziehen. Schrittlänge maximieren und Frequenz erhöhen - ging gut…an den Verpflegungen: 1. Station, gehen – trinken, zur nächsten Station laufen, gehen – trinken, weiterlaufen.
Meine Beine fühlten sich wieder gut an...endlich konnte ich meine Technik laufen…ein gutes Gefühl! So gewann ich einige Positionen zurück. Letzte Runde, km 19…vor der letzten Verpflegung gibt es eine Wendemarke, der Hin- und Rückweg, von ca. 100m, läuft dort parallel. Hier sieht, man gut wie groß die Abstände sind. Die Lücke zu einigen anderen Athleten war nicht mehr sehr groß. Da ich vom Radfahren weiß, dass ich Hintenraus immer noch ordentlich was auf der Pfanne hab und auch ne gute Tempohärte besitze, beschloss ich ab dem Wendepunkt nochmal aufs Gas zu treten und die letzten 1 – 2 km bis zum Ziel voll durchzuziehen. Ich glaub allein auf dem Stück hab ich noch vier Konkurrenten überholt…
Laufzeit 1:35:24…nur neun Teilnehmer waren auf der Laufstrecke schneller unterwegs.





Fazit:
12er Gesamtrang und das bei meinem 3. Triathlon überhaupt – Wahnsinn!!
Top 10 wären drin gewesen…aber nicht, wenn ich beim Wechseln 3 min liegen lasse :(
Was soll’s…Leistungstechnisch lief es gut und dank meines Antritts, auf den letzten beiden Kilometern, konnte ich mir sogar noch den Sieg in meiner Altersklasse sichern!
Ein toller Tag, bei einer tollen Veranstaltung!


Beste Grüße
Euer Steffen