Meine erste Halbdistanz
im Triathlon…1,9 km Schwimmen, 87 km Radfahren, 21 km Laufen
…normalerweise bin ich
mittlerweile ziemlich entspannt, wenn es auf Wettkämpfe zugeht…am Vortag zu
diesem war das etwas anders – ich war doch etwas aufgeregt - meine Vorbereitung
war gut, die Form auch und dementsprechend hatte ich natürlich eine hohe
Erwartung an mich selbst.
Nachdem ich am
Samstagmorgen alles Equipment, zum Radfahren und Laufen, an meinem Platz, in
der Wechselzone, verstaut hatte, ging ich gemütlich, mit den anderen Athleten
zum Schwimmstart. Die Wassertemperatur lag bei 26 °C, was bedeutet das ohne
Neoprenanzug geschwommen werden muss. Für viele ein Grund zu meckern…mir war’s
egal, das Wetter war gut und die Atmosphäre, mit den vielen Zuschauern die sich
bereits versammelt hatten, um uns auf die Reise zu schicken, einfach nur
gigantisch.
>>Hier schon
mal ein riesen Dankeschön und großes Lob an all Helfer und Zuschauer, die den
ganzen Tag an der Strecke gestanden haben, um jeden Teilnehmer zu unterstützen
und anzufeuern – ihr habt das echt toll gemacht und wie schon gesagt, die
Atmosphäre, die ihr geschaffen habt, war einfach genial!!!<<
Schwimmen - 1,9 km
Der Countdown wurde
runtergezählt und es ging los. Ich hatte mich schon vor dem Start in Richtung
linkem Rand des Starterfeldes begeben, um dem größten Getümmel aus dem Weg zu
gehen. Trotzdem bekam ich auf den ersten 300 Metern einige Arm- und Fußschläge
ab, wobei mir auch einmal die Schwimmbrille heruntergerissen wurde. Das alles
ist ganz normal - wohl die stressigste Phase im ganzen Wettkampf, in dessen
weiteren Verlauf man eigentlich nur noch den Kampf gegen sich selber ausfechten
muss - jedenfalls sortierte sich das Feld allmählich und ich mich auf die
Außenbahn, wo ich mich nun darauf konzentrieren konnte meine Technik
abzuspulen. Glücklicherweise bekam ich keine Krämpfe in den Waden und Fußsohlen
- ein Problem das ich im Training schon häufig hatte…und so konnte ich die
Schwimmstrecke in einer ordentlichen Zeit von 34:19 min hinter mich bringen.
Radfahren - 87 km (3 Runden, à
28,5 km)
Jetzt ging es aufs
Rad…im Vergleich zu den erfahreneren Triathleten dauerte der Wechsel bei mir ewig!
Da das Radfahren meine stärkste Disziplin ist und ich meinen Körper in dieser
auch am besten einschätzen kann, gab ich gleich ordentlich Gas. In der ersten
von drei Runden kassierte ich einen Konkurrenten nach dem anderen. Runde zwei
lief vom Feeling her am besten, da hatte ich einen Schnitt von über 41 km/h…die
kurzen Rampen und auch Kopfsteinpflasterpassagen waren ein Klacks. Erst in Rund
drei begann es etwas Zäh zu werden…die ungewohnte Sitzposition auf der
Zeitfahrmaschine und der ruppige Straßenbelag der kleinen Sträßchen, führten
dazu, dass ich mich in der Zeitfahrposition nicht mehr 100%ig wohl fühlte und
hin und wieder in den Unterlenker und Wiegetritt wechseln musste. Vor allem das
letzte Drittel der Strecke, wo ordentlich Gegenwind drauf lag war es echt hart.
Mit 2:10:34 und der 7.-besten Radzeit trotzdem ein super Ergebnis.
Laufen
- 21 km (3 Runden, à 7 km)
Wechsel zum Laufen…wie
vorher auch schon eine unterirdische Wechselzeit…der Schnitt liegt bei 2:00,
ich benötige 3:30…Katastrophe!!
Wie schon gesagt war
die letzte Radrunde ziemlich zäh…dadurch war dann auch der Übergang zum Laufen
nich so einfach. Meine Beine waren müde…fühlten sich an wie Blei und es viel
mir schwer - meine gewohnte Pace konnte ich nicht laufen. Hinzu kam noch das
sich Seitenstechen ankündigte…daher lief ich mit erstmal mit reduziertem Tempo
und konzentrierte ich mich darauf tief und ruhig zu Atmen…um dem erstmal
bestmöglich entgegenzuwirken.
Hatte ich schon gesagt
wie heiß es an dem Tag war? Ich glaube nicht…kein Wunder, auf dem Rad bemerkt
man das Aufgrund des Fahrtwindes kaum. Es waren > 30 °C und die Sonne
brannte gnadenlos vom Himmel. Es war fast unerträglich…ich nahm jedes Fleckchen
Schatten mit. Die Verpflegungsstellen, von denen es pro Runde drei gab, waren
gern gesehen…der Ablauf immer gleich…Station 1: ein Becher Wasser - trinken, Station
2: ein Becher Cola - trinken, Station 3: ein Stück Melone - essen, Station 4
ein Becher Wasser - in den Nacken schütten.
Zieleinlauf |
Meine Beine fühlten
sich wieder gut an...endlich konnte ich meine Technik laufen…ein gutes Gefühl!
So gewann ich einige Positionen zurück. Letzte Runde, km 19…vor der letzten
Verpflegung gibt es eine Wendemarke, der Hin- und Rückweg, von ca. 100m, läuft
dort parallel. Hier sieht, man gut wie groß die Abstände sind. Die Lücke zu
einigen anderen Athleten war nicht mehr sehr groß. Da ich vom Radfahren weiß,
dass ich Hintenraus immer noch ordentlich was auf der Pfanne hab und auch ne
gute Tempohärte besitze, beschloss ich ab dem Wendepunkt nochmal aufs Gas zu
treten und die letzten 1 – 2 km bis zum Ziel voll durchzuziehen. Ich glaub
allein auf dem Stück hab ich noch vier Konkurrenten überholt…
Laufzeit 1:35:24…nur
neun Teilnehmer waren auf der Laufstrecke schneller unterwegs.
Fazit:
12er
Gesamtrang und das bei meinem 3. Triathlon überhaupt – Wahnsinn!!
Was soll’s…Leistungstechnisch
lief es gut und dank meines Antritts, auf den letzten beiden Kilometern, konnte
ich mir sogar noch den Sieg in meiner Altersklasse sichern!
Ein toller Tag, bei
einer tollen Veranstaltung!
Beste Grüße
Euer Steffen