Sudety MTB Callenge - das beste kommt zum Schluss

Leider war es in den letzten Tagen nicht so richtig möglich meine Rennberichte online zu bekommen. 
Zum Einen, weil es nach dem Rennen einiges nachzubereiten gibt und man zum Anderen am Nachmittag und Abend noch mit den Leuten, die meist aus zahlreichen anderen Ländern angereist sind, zusammen sitzt, um zu quatschen und Erfahrungen auszutauschen.
Trotzdem habe ich jeden Tag die Zeit gefunden einen Bericht zu schreiben und heute gibt es quasi das Update der letzten Tage -- Viel Spaß...



2. Etappe

Um es gleich vorweg zu nehmen, heute war mal absolut nicht mein Tag!
Anfangs lief es noch super, Robby, Dariusz und ich waren vorn und ich hatte kein Problem das Tempo mit zu gehen.

Das Problem kam erst, als diese - ich weiß nicht recht wie ich's beschreiben soll - eigentlich ne 20 km lange Singletrailpassage - zu bewältigen war. 
Diese war vollgepackt mit abartig steilen Rampen und Wurzelanstiegen. Wenn das Gelände mal flach war, gab es jede Menge Wurzeln und Steinteppiche aus faustgroßen Steinen zu überwinden. Unterbrochen wurde das ganze immer wieder durch steile Abfahrten gespickt mit allem was ich vorher schon beschrieben hatte, dazu kamen noch ausgewaschene Rinnen und loses Geröll. 
Einige schöne Abschnitte gab es allerdings auch, zum Beispiel wenn sich die Strecke durch die endlosen Heidelbeersträucher schlängelte oder man mal bergab was mit n bisl flow runterballern konnte. 
Trotzdem, es war das anspruchsvollste, was ich bisher unter die Stollen bekommen habe und ich war danach so im Eimer, quasi stehend ko.

Nachdem diese Passage überwunden war, versuchte erstmal wieder sowas wie nen Rhytmus zu finden, was mir allerdings sehr schwer fiel, da meine Konkurrenten bereits weit weg waren und mich auch im weiteren Verlauf noch n paar Fahrer - vorwiegend auf Fullys unterwegs - überholten und ich somit etwas mit meiner Moral zu kämpfen hatte.
Langsam kam ich aber wieder in schwung und fühlte mich etwas besser. 
Da das Streckenprofil noch n paar Anstiege bereit hielt, war ich mir sicher noch etwas Boden gut machen zu können. 
Blöd nur, wenn dann der Steffen n Wegweiser übersieht und erstmal 3 km in die falsche Richtung n Forstweg runterballert. Als auf nem leicht schlammigen Weg keine MTB-Spuren mehr zu sehen waren wurde ich stutzig und drehte um. Am Ende fuhr ich dann auf Carsten Löser, der ebenfalls aus Dresden kommt, auf und von da an ging es irgendwie wieder - komisch, was es manchmal ausmacht n bekanntes Gesicht zu sehen und n paar Worte wechseln zu können...
Der Druck war also wieder da - wo auch immer der zwischendurch gesteckt hat - und ich konnte zum Schluss wieder ordentlich die Anstiege hochknallen und noch n paar Leute kassieren. Vorm Ziel kam dann - wie sollte es anders sein - noch nen krass schneller, technischer Downhill, auf dem ich mich fast noch abgelegt hätte. Erst, weil mein Vorderrad auf dem losen Geröll nicht in die Linie wollte, die zu fahren ich entschieden hatte und dann an nem Drop, der völlig überraschend noch ganz unten lauerte, an dem man nur noch instinktiv das Vorderrad hochziehen konnte um nicht brutal auf die Nase zu fallen.

Ne halbe Stunde verloren und damit ziemlich sicher keine Chance mehr was in der Gesamtwertung zu reißen, das ist das Resultat des heutigen Tages. Sei es drum, vielleicht schaffe ich es ja noch n Etappensieg ein zu fahren - die Form dazu hab ich, mal sehen was mich auf den verbleibenden drei Etappen noch erwartet.

3. Etappe

Heute Morgen hatte ich mal absolut überhaupt keinen Bock auf Radrennen! Die Beine fühlten sich total mies an und ich konnte mir nicht so richtig vorstellen, wie ich ins Ziel kommen sollte. Ich fuhr mich ziemlich lustlos warm und wartete darauf, das es endlich los geht.

Komischerweise konnte ich wieder wie gewohnt vorne mitfahren, auch wenn - ok das ist jetzt nicht wirklich was neues - ich am ersten Berg etwas um den Anschluss kämpfen musste. Auf den flachen Stücken hielt ich mich hinten in der Gruppe auf um so viel wie möglich Kraft zu sparen, denn eins war klar: - wenn ich jetzt schon mal hier vorn bin, dann muss ich auf jeden Fall versuchen zu gewinnen - !

Ein Hauptkonkurrent verabschiedete sich, als es kurz nach der ersten Verpflegung Dariusz Hinterrad zerlegte, indem mit nem lauten Krachen zwei - drei Speichen brachen. 
Robby fuhr am gleich folgenden Anstieg irgendwie langsamer als gewöhnlich. Also versuchte ich mal mein Glück und konnte n paar Meter zwischen mich und ihn legen. 
Ok, das war der einfache Teil, jetzt musste ich den Vorsprung möglichst schnell vergrößern und dann halten. 
Die flachen Drückerberge, die man mit hoher Geschwindigkeit hochdrücken konnte halfen mir dabei. 
Es folgten wieder einige ziemlich unrhythmische Kilometer allerdings nicht so krass wie gestern und auch die Abfahrten waren zwar zum Teil schon anspruchsvoll, aber die Sturzgefahr war ebenfalls erheblich geringer, sodass man ohne zu viel Risiko eingehen zu müssen relativ schnell runter fahren konnte. 
Mit odentlich Druck und Moral konnte ich meinen Vorsprung kontinuierlich ausbauen. 
Auch die steilste Steigung der Veranstaltung, ne Schiebepassage mit irgendwas um die 30% war dann kein großes Hindernis und ich war mir ziemlich sicher, dass ich das Ding ins Ziel bringen würde. 

Blöd nur, das ich mir nach 32 km nen Platten eingefahren hab und der Cut in der Lauffläche so groß war, das die Milch nicht abdichten konnte. 
Ich schwöre ja auf meine Maxxis Reifen, und das dies in 3 bis 4 Jahren erst die 2. Panne ist, die ich mit nem Ikon hab, spricht glaub ich für sich! -- aber warum zum Teufel musste denn das ausgerechnet heute passieren???!!! 
Bis ich den 26er :-) Schlauch, den ich von nem anderen Fahrer bekam, reingefummelt hatte verging ne halbe Ewigkeit - und auch der hielt nur bis zum nächsten Downhill.
Zum Glück überließ mir noch ein anderer Fahrer einen (diesmal 29er) Schlauch der dann hielt.

An den Etappensieg war natürlich längst nicht mehr zu denken und ich beschloss locker ins Ziel zu fahren um Kraft für die beiden noch folgenden Etappen zu sparen.

Morgen steht dann die Königsetappe mit 90 km auf dem Programm. Keine Ahnung wie das werden wird - ich werd das ganze mal ruhig angehen, um nich am Ende einzugehen.

4. Etappe


Schon am Morgen, beim Warmfahren, hatte ich mit Robby und den anderen Belgiern besprochen, dass wir nicht zu schnell angehen um solange wie möglich ne größere Gruppe zu haben und dadurch auf den zahlreichen flachen Abschnitten den Windschatten etwas ausnutzen zu können um Kräfte zu sparen.
Dariusz hatte da ne andere "Taktik" - wenn man das so nennen kann. 
Er knallte mit einem Teamkollegen, der allerdings schon am ersten Anstieg sein Tempo nicht mehr mitgehen  konnte, raus und wollte das Ding von vorne gewinnen. 
Hinten fuhren wir, wie besprochen, unser Tempo.
Nur als sich Dariucz eingeholter Teamkollege vorm Feld breit machte, um das Tempo zu verschleppen, musste ich - weil etwas eingeklemmt - mal auf der Grasnabe nach vorn fahren und wieder zug in die Gruppe bringen. Irgendwie registrierte wohl kein anderer, was er da vor hat.

Grundlegend war der heutige Etappenverlauf ziemlich unspektakulär, viel Schotter und Asphalt, und zwischendurch mal n paar schlammige Forstwege, über die man brachial hinweg brettern musste, um den Anschluss zu halten - daher ist das Verhalten von Dariusz absolut nicht nachzuvollziehen. 
Bereits am zweiten Anstieg hatten wir ihn wieder vor uns, nahmen Tempo raus in der Absicht ihn quasi vorn "verhungern" zu lassen. 
Keine Ahnung warum, aber er fuhr dann ewig mit 50m Abstand vor uns her und verpulverte unnötig Energie, statt sich einfach in die Gruppe zurückfallen zu lassen. 
Auf nem trailigen Stück mit steilen Rampen platzten ihm dann - wie zu erwarten - die Beine.

Da sich auch die Gruppe in diesem Abschnitt aufgelöst hatte fuhr ich anschließend zusammen mit Robby und Helgi weiter dem Ziel entgegen. 
Bis zum letzten langen Anstieg blieben wir dann zusammen, da zwischendrin noch n langer, flacher Asphaltabschnitt zu absolvieren war, auf dem wir uns gut abwechseln konnten.

Am Fuße dieses Anstiegs erhöhte ich dann das Tempo, kam aber nicht so richtig weg. Allerdings - die Lücke war groß genug, dass es bis ins Ziel hätte reichen können. 
In der anschließenden Abfahrt bog ich dann - irritiert von einigen Wanderern, die mit ihren Regencapes aussahen wie Streckenposten - falsch ab, bemerkte meinen Irrtum jedoch sofort und drehte um. 
Mein kleiner Vorsprung war damit dahin und ich musste nochmal gas geben. 
Bis zur letzten Abfahrt hatte ich dann wieder einige Meter gut gemacht. Allerdings war diese eher ein Abgrund - mit großen Steinblöcken, die durch den nur wenige Minuten vorher einsetzenden Regen ziemlich schmierig waren. 
Mit dem Etappensieg im Hinterkopf war das mit der Konzentration, die man n solch einer Situation braucht, dann allerdings nicht so einfach. Ich fuhr einfach drauflos, ohne so richtig zu wissen was ich da gerade tue. 
Das ganze endete dann in einem Sturz - besser gesagt ging es ab über den Lenker wobei mir zum Glück nix weiter passierte. 
Ich beschloss dann kein weiteres Risiko ein zu gehen, schultere mein Rad und sprang wie eine Gämse von Stein zu Stein den Abhang hinunter bis ich wieder sicher fahrbares Terrain erreichte. 
Helgi war in der Zwischenzeit an mir vorbei gefahren und nicht mehr in Reichweite.

Da er in der Mixed-Kategorie mit seiner Frau gestartet war, die allerdings nach einem Sturz nicht weiter fahren konnte, wurde er nicht mit gewertet und ich hatte gewonnen, obwohl ich nicht als erster über die Ziellinie gefahren bin. 
Ehrlich gesagt finde ich das schon etwas unfair ihm gegenüber, aber die Regeln sind blöderweise so. 
Im Ziel war er aber trotzdem Happy und meinte noch, das es in der verblockten Abfahrt pures Glück war das er dort ohne selbst zu stürzen durchkam.

5. Etappe

folgt in Kürze.
Fahr jetzt erstmal nach Schöneck, wo morgen die DM im MTB-Enduro stattfindet.
Werd dort allerdings nicht selbst starten, sondern meinem Verein - dem Vogtland Bike .e.V - der das ganze ausrichtet als Helfer zur Verfügung stehen.
Prolog

Vor der ersten Etappe war heute ein Prolog von 36 km länge mit 1119 Hm zu absolvieren - gestartet wurde in Abständen von 30 Sek.

Beim Aufstehen am Morgen hatte ich ein etwas mulmiges Gefühl, weil ich nicht so richtig wusste, was das heute werden würde. Da ich mich nach der Salzkammergut Trophy muskulär zeimlich ausgelaugt fühlte und mir auch vorher schon etwas die Spritzigkeit fehlte, hatte ich danach beschlossen erstmal das Training auf kurze, eher regenerative Runden zurück zu schrauben.
Nach dieser zweiwöchigen Pause fühlten sich die Beine, auf der Fahrt zum Start, ziemlich komisch an - was allerdings nicht viel zu bedeuten hat. Die Devise lautete, losfahren und schauen was passiert. Was gut war - es ging gleich bergauf - und ich fand auch ziemlich schnell meinen Rhythmus, konnte ordentlich Tempo machen ohne auf der letzten Rille fahren zu müssen und kassierte auch schon am ersten Anstieg einige Leute ein. Im weiteren Verlauf wechselten sich dann flache Passagen, längere Anstiege und kurze Rampen ab. Zwei Abfahrten waren ziemlich verblockt, die erste am steilsten Stück mit großen Steinen gepflasert, so das man diesen Teil schieben musste. Alles andere war gut fahrbar - auf breiten Wegen, teils mit Schotter, und auch n paar Singletrails fehlten nicht. Das Profil lag mir ziemlich gut und ich hatte auch die ganze Zeit über ordentlich Druck auf dem Pedal.

Nachdem ich mit Pitt ne leckere Pizza essen war, entschlossen wir uns noch bei der Siegerehrung vorbei zu schauen - und siehe da... ich war mal eben zweiter geworden, mit nur 2 Minuten Rückstand. Bin mal gespannt wie es weiter geht.
Morgen stehen 67 kmund ca. 2300Hm auf dem Programm...

1. Etappe

Schon beim schreiben des letzten Rennberichts am gestrigen Abend begann es stark zu regnen und es sollte auch die ganze Nacht nicht aufhören. Am Morgen wurde daher von der Rennleitung beschlossen die Etappe von 67 km auf 50 km zu verkürzen.
Am Start ging es dann auch gleich vollgas los. Nach ca. 1 km folgte auf eine Rechtskurve ein schmaler, steiler, ausgewaschener Schotteranstieg. Da sollte man weit vorn sein, um nich im Stau fest zu stecken - Position ? 20 war da schon nicht so pralle und so verlor ich gleich einige Meter, die ich dann, als ich den Stau überwunden hatte wieder gut fahren musste. Schon ganzschön im roten Bereich kam ich oben bis auf ca. 10 Sekunden ran, hatte aber keine Power mehr die Lücke noch zu schließen. Im auf eine Abfahrt folgenen Flachstück konnte ich dann zwei Fahrer einholen, die zurückgefallen waren und mich  in deren Windschatten etwas ausruhen, bis ich wieder mit Druck fahren konnte und mit für Tempo sorgen. Einer der Beiden hatte allerdings kurz darauf ein technisches Problem und daher war ich wieder allein unterwegs. War kein Thema, denn der Motor drehte jetzt ordentlich und gleich zu Beginn des zweiten langen Anstiegs kam die Spitzengruppe wieder in Sichtweite. Zu dieser arbeitete ich mich nun stetig vor und konnte sie auch noch vor der Kuppe einholen und überholen.
Es folgte ein Downhill, auf einer steilen mit Natursteinen gepflasterten Straße - sehr unangenehm zu fahren mit full speed.
Zwei Gegner hatte ich noch vor mir. Den Belgier holte ich am nächsten verblockten Uphill ein, da er meinte da hochfahren zu müssen - sehr uneffizient - ich aber gleich abgestiegen und gelaufen bin.
Der folgende wurzelige Singletrail war das Highleigt des Tages - es ging tendentiel leicht runter und man konnte das Ding immer mit relativ hoher Geschwindigkeit fahren, was mir mit meinem Hardtail sehr entgegen kam.
Ein Streckenposten informierte mich schon einige Kilometer vorher, dass der Führende 2 Minuten Vorsprung hätte - 'na dann ist die Geschichte wohl für heute durch' dachte ich mir dort - nix da, gerade als ich am letzten Anstieg mit meinem belgischen Mitstreiter darüber sprach, tauchte er, mit ner Minute Vorsprung, wieder vor uns auf. Was auffiel war, dass er ne viel zu dicke Mühle drauf hatte, sich bei jeder Kurbelumdrehung fast die Beine abbrach und leichte Schlängellinien fuhr. Da war mir klar, dass ich den noch kassieren musste. Ich informierte Robby, so heist der Belgier, und machte Druck - die Beine waren eh gut heute - und so wurde die Lücke immer kleiner - also eigentlich kleiner und größer, die zum Polen immer kleiner und die zum Belgier, der jetzt seinerseits mit Krampferscheinungen zu kämpfen hatte, wie er mir später im Ziel erzählte, immer größer. Den Polen holte ich jedenfalls oben ein und danach ging es nur noch runter. Ich versuchte zwar noch ihn los zu werden, aber er hielt dagegen und setzte sich vorm Ziel an die Spitze. Auf der Zielgeraden, die etwas tricky zu fahren war, wollte ich dann keinen unnötigen Sturz riskieren und wurde erneut zweiter.
Fazit: niemals aufgeben, keine Zeit verloren, Vorsprung auf alle hinter mir ausgebaut und der Pole hat sich heute hoffentlich ordentlich einen in Schuh gefahren, so dass ich ihn morgen vieleicht knacken kann...
...Wetter sieht auf jeden Fall vielversprechend aus.
Trainingslager und Saisonauftakt am Sachsenring


Zur Vorfreude, die ich jedes Jahr auf die Zeit auf Mallorca empfinde mischte sich dieses Jahr auch etwas Wehmut, da zwei wichtige Begleiter fehlen, die wesentlichen Anteil daran haben, dass diese Zeit für mich stets so wertvoll war und immer bleiben wird. Zum einen mein Zimmerkumpane Martin, den wir an Job und Karriere ausgeliehen haben aber vor allem Nico, den der Tod letztes Jahr viel zu früh aus unsere Mitte gerissen hat - der aber im Herzen hin und wieder einige Meter mitrollt, wenn an manchen Orten und in bestimmten Situationen Erinnerungen an gemeinsame Erlebnisse und Momente wiederkehren. 
In Gedanken bleibt mir nur danke zu sagen, dafür das wir uns begegnet sind und diese wunderbare Zeit gemeinsam erleben konnten. Es war mir ein Vergnügen!


Trotz allem bin ich froh, das sich auch in diesem Jahr wieder eine schlagkräftige Truppe aus alten Bekannten und neuen Gesichtern zusammenefunden hat.
Wettertechnisch kann man schon an der "Bräunungskante", die dieses Jahr am  Handgelenk und nicht wie üblich am Oberarm liegt erkennen, dass die Temperaturen 18 ºC nicht wirklich überschritten haben.
Aber bis auf einen Tag, an dem wir Aufgrund von Regen, vor allem aber des starken Windes wegen nicht auf's Rad gestiegen sind, konnten wir super trainieren. In der ersten Woche kurvten wir im Grundlagentempo, über die Insel, immer mal wieder begleitet von kurzen Regenschauern. Um auch einige Höhenmeter zu sammeln steuerten wir die Anstiege zum San Salvador und Randa an, die ich nutzte um die Beine mal etwas Intensiver zu belasten.
Ende der ersten Woche ging dann ein Magen-Darm Infekt um, der die Gruppe der zu sportlichen Anstrengungen fähigen etwas kleiner weden ließ, worauf hin wir die Blöcke etwas schieben mussten. Ziel der 2. Woche war es, einen 200er und eine große Bergrunde zu fahren. 

200: Tina, Michael und Martin waren inzwischen abgereist, Steffen A fiel krankheitsbedingt aus. Maxi -gerade wieder genesen und der 3. Steffen, der sich das noch nicht zutraute, begleiteten uns bis Santa Maria und fuhren dann am Fuß des Gebirges zurück. Übrig blieben dann Stefan, Renè und meine Wenigkeit, um das Unterfangen umzusetzen. 
Stefan meinte zwar noch Scherzhaft, das es doch auch möglich sein müsste die 200 km kürzer zu fahren, dass wurde aber für quantenmechanisch nicht durchführbar befunden und verworfen.  Also tuckerten wir los, über Llucmajor zur Küstenstraße, dieser folgten wir dann bis Porto Cristo, wo wir noch einen kleinen Schauer abbekamen. Mit Abkürzung über Manocor (wie langweilig) wieder auf die Küstenstraße und zurück ins Hotel.  
Mit Maxi und Stefan war es am vorletzten Tag Zeit für die lange Bergrunde. Beim Strat am Hotel hatten wir strahlend blauen Himmel und angenehme Temperaturen. Auf dem Weg nach Valldemossa trübte es sich jedoch zusehends ein und es wurde ganzschön kalt. Wir fuhren jedoch weiter und zum Glück bestätigte sich mein ungutes Gefühl mit dem Wetter nicht und der Himmel klarte in Richtung Deja auf. Im weiteren Verlauf unserer Fahrt über den Col de Soller und Orient zeigte sich das Wetter nochmal von seiner schönen Seite und wir konnten einige tolle Ausblicke auf die Landschaft von Mallorca genießen. Oben am Kloster Lluc genehmigte uns Tourbefehlshaberin Maxi, noch ne kleine Kaffepause, bevor wir uns auf den Rückweg über Pollenca machten. Am letzten Tag drehten wir noch ne gemütliche Runde zum Kap Formentor und damit sind die zwei Wochen auch schon wieder rum. Danke an alle beteiligten, es hat mir riesen Spaß gemacht, mit euch die Insel unsicher zu machen.
Saisonauftakt am Sachsenring

05:30, der Wecker klingelt, draußen - Nieselregen - 'was für'n Scheiß', warum hatte ich gestern extra das Rad pikobello geputzt? -> weil schönes Wetter abgesagt war?! - na danke Petrus! Dusche, und dann Frühstück? Guter Plan! In der Küche sitzen schon meine Mittbewohner, die gerade vom Partyleben nach hause gekommen sind - Zusammentreffen zweier Parallelwelten. Als die Kaffeemaschine gluckert werd ich langsam munter. Ich bin gerade fertig, da klingelt es schon.
Zusammen mit Teamkameraden Gilbert und seiner Freundin Solly geht's los. Während der Fahrt werden noch die Trainingslagererlebnisse ausgetauscht und kurz hinter Chemnitz hört es zum Glück auf zu regnen. Nach der Anmeldung war erstmal warmfahren und testen des Kurvengrips angesagt, trotz der Nässe konnte man diese aber mit vollem Tempo fahren. 
09:00 war Start, 15 Runden á 3,6km mit je 3 "Wellerchen". Nach dem Start versuchten Gilbert und ich abwechselnd in Gruppen mit zu gehen, was allerdings wenig erfolgreich war, da diese immer wieder eingefangen wurden. Da das Hauptfeld im Rennverlauf nicht kleiner wurde entschied ich mich gegen Rennmitte mal zwei Runden etwas zügiger zu fahren um dies zu erreichen und tatsächlich fielen dann einige Fahrer hinten raus, sodass diese jetzt noch aus ca 20 Fahrern bestand. Als noch ungefähr fünf Runden zu  fahren waren, bildete sich wieder eine Gruppe, die sich nun auch absetzen konnte und deren Mitglieder dann den Sieg unter sich ausmachten. Ein Mitglied dieser Gruppe war Gilbert, der einen guten Riecher bewies. Meine Aufgabe war nun natürlich abzuriegeln, das Tempo im Hauptfeld zu verschleppen und mit zu gehen, wenn andere Fahrer attackieren. Es dauerte aber nicht lange, da war die Gruppe aus unserem Blickfeld verschwunden. Folglich begann ich nun zu überlegen, wie ich das Ziel vor dem Hauptfeld erreichen könnte. Gedanken habe ich mir darüber bereits vor dem Rennen gemacht -  Spätestens in der vorletzten Runde wollte ich angreifen, an dem Plan hielt ich erstmal fest. Doch schon als ich nach der drittletzten Runde zum Zielanstieg hochfuhr bot sich die Gelegenheit es zu probieren. Als ich diesen etwas zügiger hochkurbelte, entstand eine Lücke zwischen mir und dem Hauptfeld, zusätzlich hatte sich vorher ein weiterer Fahrer abgesetzt, der sich nun 50 Meter vor mir befand. 'Die Chance musst du nutzen' - sagte ich mir und schaltete nochmal auf's Große, beschleunigte und konnte die Lücke bis zum Ende der Start/Zielgerade schließen. Im Feld tat sich derweil nix und deshalb gab es für mich jetzt nur noch eine Devise - Gas geben. Sechs Rampen noch in den verbleibenden 2 Runden - sechs mal schmerzen - sechs mal Sterne sehen. Die verletzte Runde ging noch, aber in der finalen Runde war ich nach jeder Rampe stehend ko. 'Komm schon!!! geht noch!!! den anderen geht's auch nich besser' sagte ich mir, aber das Feld kam immer näher. Am letzten Anstieg fuhr ich die letzten Meter auf dem kleinsten Gang und ich verbog mir förmlich die Beine dabei - nix ging mehr. Als ich mich umdrehte sah ich das Feld - 'immer noch n paar Meter vorn - das schaff ich!!!' Trittfrequenz nochmal erhöhen, auf's Blatt schalten und beschleunigen 'bloß nicht nachlassen, die sind genauso grau wie du' jetzt ist jeder Meter Vorsprung soviel wert wie 10, gleich nach dem Start'.  Um mich herum nahm ich alles nur noch verschwommen wahr, aber irgendwie schaffte ich es, mich mit einigen Metern Vorsprung ins Ziel zu retten. 
Zum Glück nich wieder übersprintet wie im letzten Jahr!!! - am Ende sechster Rang für mich und Gilbert konnte aus der Gruppe heraus den 3. Platz erkämpfen. 
Das nenne ich doch mal nen gelungenen Saisoneinstand!