Ausflug auf die Straße, beim Ponickauer Dreiecksrennen

Klare Ziele gab es für mein Team beim letzten Rennen des Lausitz-Cup, da wir mit Christian den Leader- und mit Erick den Vierten der Gesamtwertung stellten. Christian sollte beschützt werden, um die 12 Punkte Vorsprung vor Dirk Wettengel zu verteidigen und auch Erick hatte die Aufgabe, die gute Platzierung zu halten.Start war am Samstag um 14.00 Uhr, bei ekligem Nieselregen, der noch die ersten fünf von fünfzehn Runden (a' 6,5 km, 36 Hm), anhalten sollte.
In der ersten Runde wollte ich erstmal schaun, wie ich so mit den nassen Bedingungen klar komme und vor allem, wie die Fahrer im Feld sich verhalten, denn das letzte worauf ich Lust hatte war ein Sturz - war aber alles save, da relativ vorsichtig gefahren wurde.Um schnell reagieren zu können, wenn unser Hauptkonkurrent Dirk Wettengel oder sein Helfer Matthias Hirsch attakieren würden, versuchten ich mich immer im vorderen Teil des Feldes aufzuhalten.Allerdings passierte die ersten Runden, bis auf das eine dreiköpfige Spitzengruppe weg fuhr, nicht viel. Erst ab Runde fünf wurde es interessant, den jetzt wurde richtig Gas gegeben um Christian das Leadertrikot doch noch abzujagen, wodurch wir immer wieder Löcher zufahren mussten, was uns aber keine großen Probleme bereitete. Nur bei einer Attacke, als die Ausreißer den Windschatten des Begleitmotorrades ausnutzten, was natürlich absolut unfair ist, war ich ganzschön am Anschlag und brauchte anschließend ne Runde, um mich wieder davon zu erholen. In Runde 11 attakierte ich dann am einzigen Anstieg der Strecke um eine Ausreisgruppe zu initialisieren. Leider fuhr keiner mit und so ließ ich mich wieder einholen. In der nächsten Runde fuhr dann, vorm Anstieg, einer vom Team Görlitz weg, ich ging mit und zwei-drei andere Fahrer folgten.
Allerdings hatte ich schon nicht mehr die besten Beine und oben waren die anderen schon ein paar Meter weg. Daher entschloss ich mich, mich wieder ins Feld zurückfallen zu lassen, um Kraft zu sammeln und in der letzten Runde nochmal voll über den Anstieg zu knallen. Das machten ich dann auch, mit Robert, der unser Team super organisierte und Christian, am Hinterrad. Oben angekommen sah ich schon Sterne aber ich fuhr noch volles Rohr über die anschließende Welle, Robert übernahm dann und fuhr für Christian den Sprint aus dem Hauptfeld an, den er gewinnen konnte, was gleichzeitig auch den dritten Platz und Gewinn des Lausitz-Cup bedeutete. Ich wurde 23er, aber das war egal, denn wichtig war heut für's Team zu arbeiten.


Deutsche Meisterschaft im MTB-Marathon

Nachdem ich mich 2011 schon einmal der hammergeilen Strecke in Sankt Ingbert im Saarland gestellt hatte, aber Aufgrund der wiedrigen Witterungsbedingungen und dem damit verbundenen Verschleis der Bremsbelege, wie viele andere Fahrer auch, nach der ersten Runde das Rennen vorzeitig beenden musste, war es letztes Wochenende an der Zeit, die Sache erneut anzugehen.
Bevor am Sonntag um 09.30 Uhr der Startschuss fiel, wurden vorher alle Fahrer persönlich in den Startblock gerufen, blöd war nur, dass ich von 108 Fahrern, die Startnummer 108 abbekommen hatte und somit als letzter hinein rollte.

Nachdem es los ging, versuchte ich daher natürlich gleich nach vorn zu kommen, was sich allerdings Aufgrund der hohen Leistungsdichte, kurzen Anstiege und der vielen Singeltrails, auf denen man nur sehr schlecht überholen konnte, als ziemlich schwierig herausstellte. Kurz bevor wir den Start-Ziel-Bereich nach ca. 7km das erste mal passierten, kamen auch schon die Starter der Master-Kategorie, die 1 Minute später gestartet sind, von hinten angerast. Ich versuchte mich einzuklinken, musste aber am folgenden Anstieg reißen lassen, weil meine Beine nicht mehr den nötigen Druck auf die Pedale bringen wollten. Grund dafür war, dass ich bestimmt am Anfang etwas überzogen hatte. Die erste Stunde musste ich mich dann ganzschön quälen, nicht nur wegen der Beine, sondern auch weil mich noch einige Master-Fahrer überholten, was mir auch moralisch n kleinen Knacks gab. Zum Glück hatte ich mit David Voll noch nen Biker bei mir, an dem ich mich festbeißen konnte. Kurz vor Schluss der ersten Runde hatte ich dann ne kleine Schrecksekunde, als ich auf nem Trail in eine Spurrinne geriet, worauf das Vorderrad meines Bikes geradewegs auf nen Baumstumpf zufuhr. Geistesgegenwertig legte ich mich auf die Seite ab, um einen schlimmeren Sturz zu vermeiden. "Puh", wieder rauf auf's Rad und weiter.
Bei der Rundendurchfahrt hatte ich 1 Std, 50 Min auf der Uhr, 'doch ne ganz gute Zeit'  - dachte ich mir. Jetzt hatte ich natürlich ordentlich Wut im Bauch, weil ich die erste Stunde so vergeigt hatte. Das und motivert dadurch, dass ich endlich meinen Rhythmus gefunden hatte, entschloss ich mich nochmal Gas zu geben, um wenigstens noch einige Fahrer einholen zu können.
Endlich konnte ich auch die 45 km Singletrail, die in die 82 km (2200 Hm) langen Strecke eingebettet sind genießen. Runter ließ ich's ordentlich laufen und es hat echt n riesen Spaß gemacht - eine der geilsten Strecken überhaupt!!!
Auf den letzten 20 Kilometern konnte ich dann noch drei Master-Fahrer und am letzten Anstieg noch einen aus der Elite-Klasse, in der auch ich gestartet war, überholen.
Schlussendlich wurde ich, nach einem leider nicht ganz optimal verlaufenen Rennen, 71. Gesamt und 45. in meiner Altersklasse. Mit der super Zeit, von 03:32, also nur 31 Minuten langsamer, als der neue Deutsche Meister Tim Böhme, bin ich allerdings super zufrieden.

Euer Steffen